Unsere Stadt soll attraktiver werden

Für Laien ist es so gut wie unmöglich, sich anhand der normalen Planunterlagen ein klares Bild davon zu machen, was auf die Stadt zukommt. Bei der Tragweite der beiden Hochhausprojekte, die erklärtermaßen den Beginn einer neuen, höhenbetonten Stadtentwicklung markieren, wäre es das Mindeste gewesen, Bürgern und Stadträten professionelle Simulationen vorzulegen.

Wir haben das für Sie nachgeholt.

 

 

Sind diese Simulationen denn überhaupt realistisch? Wir verraten Ihnen, wie sie entstanden sind. Hier gehts zum

"Making of"


... durch die Menlo Towers?

Die Menlo-Towers an der Robert-Bosch-Straße sollen mit Höhen von 85 und 53 Metern rund 1500 Arbeitsplätze in die Stadt bringen. Von Towers kann zumindest beim niedrigeren Gebäude kaum die Rede sein: der östliche Riegel erscheint von Lohhof aus gesehen wie eine gigantische Mauer, die vielen Anwohnern jegliche Abendsonne nehmen wird.

Das Bauen in die Höhe sollte eigentlich Freiraum schaffen für attraktive städtische Plätze mit Gastronomie und viel unversiegeltem Grün. Davon ist im aktuellen Bebauungsplan-Entwurf nichts übrig: Trotz der Hochhäuser soll 60 Prozent mehr Geschossfläche geschaffen werden, 83 Prozent des Grundstücks werden versiegelt. Sollte das Beispiel Schule machen, ist weiterer Bodenspekulation und Hochhausbebauung Tür und Tor geöffnet.

... durch ein Hochhaus am Lohhofer Bahnhof?

Dicht am Lohhofer Bahnhof auf dem Moll-Gelände könnte über kurz oder lang ebenfalls ein ein Hochhaus entstehen. Inzwischen hat der Grundstückseigentümer aufgrund des massiven Protestes die Bauvoranfrage für das gigantische Munich Metro Hotel Hotel zurückgezogen. Dennoch werden wir dieses Projekt weiterhin als Beispiel für die aktuellen Hochhauspläne der Stadt heranziehen. Denn es macht deutlich, um welche Dimensionen es mittlerweile geht: Mit knapp 100 Meter Höhe wäre es das viertgrößte Hotel Deutschlands geworden - direkt nach Berlin und Frankfurt.

Noch im September lobten der Bürgermeister und die beauftragten Planer das Hotelprojekt über den grünen Klee. Dass es nun vom Tisch ist, beruht nur auf dem Rückzug des Grundstückseigners, nicht auf Einsicht. Nach wie vor trägt eine solide Stadtratsmehrheit die neue Doktrin "Mehr Gewerbe durch Hochhäuser".

Bürgermeister Rolf Zeitler stellte in der Sueddeutschen Zeitung vom 11. November 2011 denn auch klar, es gebe auch künftig keine Garantie dafür, dass auf dem Mollgelände kein Hochhaus entstehe.

(Alle Simulationen: BI SmM)